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Bregenz-Lochau: Eine neue „Pipeline“


Im Jahr 2000 startete die Landeshauptstadt Bregenz die ersten Umgestaltungsabschnitte bei der „Pipeline", der Bereich zwischen Bregenzerachmündung und Festspielhaus wurde renaturiert. Von 2004 bis 2010 folgten weitere Hochwasserschutz-, Gestaltungs- und Radwegprojekte entlang des innerstädtischen Ufers zwischen Festspielhaus und Hafen, 2011 der Bauabschnitt zwischen dem Tannenbach und den Hafenanlagen in Bregenz. 2013 wurde ein mehrstufiges Gesamtprojekt für die Renaturierung des fehlenden Uferstücks zwischen dem Badehaus „Mili" bis zum Lochauer Strandbad bewilligt. 

Dass in diesem Bereich das Bodensee-Ufer früher weitestgehend betoniert war, lag an der ehemaligen Erdölpipeline Genua-Ingolstadt, die in Bregenz direkt am Ufer des Bodensees entlang führte. Mitte der 1960er Jahre gebaut, transportierte sie in rund 30 Jahren 220 Millionen Tonnen Öl von Genua nach Deutschland. 1997 wurde sie stillgelegt, in den folgenden Jahren konnten die Renaturierungen in Angriff genommen werden. 2012 und 2013 wurde der zweite Abschnitt zwischen dem hölzernen Badesteg bis nördlich des Badehauses „Mili" für rund 1,3 Millionen Euro renaturiert, 2014 folgte ein dritter Bauabschnitt zwischen Badesteg und Schanzgraben. 

Zum See hin wurden jeweils Kies und Schotter aufgeschüttet, sodass ein flach abfallender, natürlicher Übergangsbereich zum Wasser hin entstand. Untersuchungen an den bereits fertig gestellten Abschnitten haben dabei gezeigt, dass durch diese Bauweise die Energie der ankommenden Wellen stark abgebaut wird. Das neu modellierte Flachufer ist nun erosionssicher, im Gegensatz zu früher sind keine harten Uferverbauungen – also betonierte oder gepflasterte Ufersicherungen – mehr notwendig. Für künftige Adaptierungen wurden in den ausgeführten Bauabschnitten bereits verschiedene vorbereitende Maßnahmen getroffen, z.B. Schmutzwasserentsorgung, Trinkwasserversorgung, Beleuchtung, Datenübertragung WLAN, Leerrohre. 

Kennzeichnend für das renaturierte Ufer zwischen Lochau und Bregenz ist die Trennung zwischen Fuß- und Radweg. Dadurch steigt die Sicherheit der VerkehrsteilnehmerInnen. Wir freuen uns, dass wir durch unsere Arbeit ein Stückchen von Bregenz verschönern durften. 

Unsere Leistungen: 

  • Mehrstufiges Gesamtkonzept von Bregenz bis Lochau 
  • Variantenuntersuchungen 
  • Einreich-, Ausführungsplanung 
  • Ausschreibung, ÖBA 
  • Förderabwicklung

Auftraggeber: Amt der Landeshauptstadt Bregenz

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